Samstag, 28. November 2009

Cafe Geschichten (ohne Kaffee!)

Heute gibts viel zu lesen:

23.Nov.09 - 16:15


So, nun bin ich doch noch am Titicacsee angekommen... nur vom Myriam fehlt nur leider jede Spur und der Depp von der Hostel Rezeption, der mich schon von Anfang an leicht agressiv werden lies (es gibt Peruaner die einfach so machohaft mit Frauen reden und einfach ignorant weiter Mist schwatzen ohne ueberhaupt zu verstehen was man will- naemlich den Schluessel!) und steif und fest behauptete er habe keinen Zweitschluessel fuer unser Doppelzimmer und ich solle doch gefaelligst spaeter noch mal wieder kommen... Nach 6 stunden Busfahrt und Ankunft in einer fremden Stadt nicht unbedingt das was man hoeren moechte.
Total entnervt lasse ich also meinen Bag Pag im Hostel (bei dem der Taxifahrer erstmal meinte das Viertel in dem es stehe sei viel zu gefaehrlich nachts -.-) und nehme mir schon wieder ein Taxi, Hauptsache weg von hier- erstmal Plaza de Armas, denn den werden sie ja wohl auch in Puno haben. Dort, also es gibt ihn!, angekommen hole ich mir erstmal einen Stadtplan im Touri Buero denn ich habe ehrlich gesagt keine Ahnung wo ich mich befinde- ausser Plaza de Armas natuerlich. :P Nachdem ich herrausgefunden habe das die Innenstadt quasi nur aus einer einzigen Strasse besteht, treffe ich in dem Restaurant mit Draussenplaetzen erstmal auf die Amis die im selben Bus mit mir sasen. Mein Mittagessen (um halbvier !) besteht aus leckeren Huehnchenteilen mit Guarkamole und einer Portion Kartoffelbrei (statt Pizza, weil die Pizzaria naemlich keine mehr hat), die aus einem Untertassenteller mit Fertigbrei besteht und mich ein mit Karottenstuecken gemachten Smily angrinst. Ich muss herzhaft lachen- die Amis lachen mit. Da mir sonst nichts besseres einfaellt maschiere ich, nachdem ich bezahlt habe und die wirklich haessliche Hauptstrasse einmal hin und her gelatscht bin, direkt zum naechsten Einkehren in ein Cafe mit Innenhof und einer endlos lahmen Bedienung (ein maedchen von ca. 12 in Schuluniform). Zum Trost und wegen allem bestelle ich mir endlich und "verbotenerweise" einen Kaffee und hoffe instaending jetzt schon das mein Magen mir das nicht heimzahlt und frage mich ausserdem ob myriam und ich nochmal zu einander finden werden. Die Hoffnung stirbst zuletzt, mein Kaffee ist immernoch nicht da und ich ziehe gleich vom Innenhof nach Drinnen, denn die inzwischen sonnenlosen Temperaturen hier sind nicht gerade sehr warm. Umgezogen bin ich und bestelle gerade alles noch einmal, denn anscheinend hat man mich nicht nur vergessen, sondern ist jetzt auch noch komplett verwirrt und fragt mich noch 3 mal was ich denn jetzt bestellt habe. Naja ich habe ja Zeit... als ich nach 40 min endlich meinen Kaffee bekomme, schmeckt dieser leider nicht nach Kaffee =.=, naja war ja einen Versuch wert!

25.Nov.09 -11.10

Finally Myriam & ich haben zueinander gefunden und ploetzlich haben sie auch einen Zweitschluessel -.-. Ich sitze doch tatsaechlich wieder im selben schnarchigen Cafe wie vor 2 tagen nur diesmal gibt es erstmal Bananensaft, da kann man hoffentlich nicht so viel falsch machen. :P Gestern war "zur Abwechslung" mal wieder ein echter Abenteuertag und wir haben den halben Tag auf einem wirklich schwankenden, bruechigen Collectivoschiff auf dem Titicacsee verbracht. Der sonst wahrscheinlich total ruhige und sonnige See entschloss sich jedoch auf der Hinfahrt zur Isla Taquile mordsmaesige Wellen zu schlagen und uns einen grauen, trueben Himmel zu praesentieren, so dass die Einheimischen massenhaft Koka- Blaetter los wurden (als gabe an den See, damit dieser sich wieder "beruhigt", Myriam nur noch mit geschlossenen Augen und Elendgesicht zu beobachten war und auch die andern Gringos auf dem Boot ein besorgtes Gesicht machten. Immerhin hat das Boot schon mal ganz den Geist aufgegeben und die Bootsfahrer mussten sich von den Einheimischen der "schwimmenden Inseln" eine Batterie laden, sehr spassig wirklich. :P Die lange Fahrt hat sich dann aber doch eindeutig gelohnt... irgendwann riss der Himmel auf und wir schipperten auf die Mini Insel mitten im titicacasee zu, die uns einen wundervollen Blick auf den See und schmackofazti frische Trucha, eine Art Forelle, bescheren sollte. Natuerlich wir sind hier immer noch in Suedamerika; alles, aber wirklich alles muss sich hart erarbeitet werden... und so erwartet uns erstmal ein moerdermaesiger Anstieg ins Dorf mit wahnsinnig vielen Stufen, die mich doch glatt an meinen "Todesmarsch" in Machu Pichu erinnerten. :P Als wir dann auf dem Rueckweg nach Puno einen ganz angenehmen Seegang hatten und auch noch mit einem wundervollem Sonnenuntergang ueberm See belohnt wurden, fielen wir voellig erschoepft in unsere Betten und schaukelten uns in den, sehr leichten, Schlaf. :)

Ach, Myriam und ich hatten dann doch noch Hunger im schnarchigen Cafe und bestellten, nach wirklich sehr langem hin und her Ueberlgen Sopa de Pollo, einen Avocadosandwich, Avocadocreme mit Brot und Cinua Suppe... Hallo? das sind die Grundnahrungsmittel die jedes peruanische Cafe haben sollte!, nach 30 minuetiger Wartezeit stellte sich natuerlich heraus dass sie genau das nicht haben... :P


von Bolivien (yeah noch ein paar Stempel mehr :P) und dem Titicacasee folgen dann bald neue Berichte und Fotos, (der PC hier ist eindeutig zu langsam) jetzt wird aber erstmal wieder in Arequipa gechillt... :)

Sonntag, 22. November 2009

gefangen in Arequipa

Nix mit Titicacasee am Wochenende. Ich (und viele andere gringos!) sitzen in Arequipa fest, im wahrsten sinne des Wortes. Rings um Arequipa gibt es Strassensperren und man kommt weder rein noch raus... ich muss zugeben das Gefaengniss in dem ich sitze koennte durch aus schlimmer aussehen, dennoch wirft es unsere Reiseplanung mal wieder komplett durcheinander, vor allem weil niemand weiss, wenn die strassen wieder befahrbar sind. Schon ziemlich verrueckt alles, aber wir sind ja schliesslich in Suedamerika :P!
Gruesse aus dem sonnigen Knast Perus!

Donnerstag, 19. November 2009

Der Weg

ein endloser, endloser, einsamer, fuehrte mich nun nach Arequipa. Hier gibts es Palmen und es ist super warm, so das ich den halben tag entweder mit Kuchen essen in Cafes oder mit lesen im Liegestuhl in meinem wundervollen, begruenten Hostel verbringe, mich im Supermarkt mit verpackten und gekochten Leckerein, sowie superleckeren Obstsalsat fuer 0,50 cent eindecke, natuerlich mal wieder einen Sonnenbrand bekomme und Maria Llosa Vargas auf englisch angefangen habe, weil man das anscheind hier so macht, in Peru und als Bagpacker :P. Hier gibt es uebrigens nicht nur Kolibris die umher schwirren sondern auch eine waschechte Schildkroete die mich heute, als sie unter meinem Liegestuhl spazierte, bzw daran feststeckte, zu Tode erschreckte. :P So ist es nicht gross wunderlich das es mir, langsam aber sicher, besser geht und ich heute zum ersten mal nicht mitten in der nacht aufgeschreckt bin weil ich nicht mehr atmen konnte. EIn bisschen komisch ist das Alleinesein doch (irgendwie hatt man das Beduerfniss das Erlebte, vorallem wenn verrueckt/komisch/beeindruckend ist, mit jemanden zu teilen, auch wenn es im Hostel nette Oesterreicher gibt, die gerne mal den Abend mit Wein und schraegen Singsang ausklingen lassen. Der naechste Weg geht wohl, aller Wahrscheinlichkeit nach, am Wochenende, zum Titicacasee, wo Myriam und ich dann gemeinsam das irre blau bewundern werden…


So weit zu den knallbunten Eindruecken aus dem Santa Catalina Kloster, dem grau braunen Pampa Highway und weitere Beobachtungen in Arequipa…

Achja und vielen dank fuer eure Geburtstagsglueckwuensche, ich hatte einen super Geburtstag! :)


Dienstag, 10. November 2009

stell dir vor...

















eines Morgens wachst du als Lotte auf und hast fuer einen kurzen Moment keinen Plan wo du dich gerade befindest. Woran du ganz schnell merkst du bist in Suedamerika, Peru, Cusco, Orstzeit 7:30:
  • du wirst von lauten (Luft) Schiesserein geweckt
  • irgendwo (ganz nah) wird gerade ein Auto aufgebrochen und nun wirst du 2 stunden lang die Arlamanlage zu hoeren bekommen
  • du merkst; nach Parasiten, einem Margen-Darm Infekt und jede Menge Rueckfaellen, Kotzerrein und Fieber; dein Koerper und deine Abwehr ist total im Arsch
  • du stinkst nach Zwiebeln (vom Zwiebelsaeckchen gegen die Ohrenschmerzen)
  • Nachbars Papageien sind wach geworden und fangen sich an "zu unterhalten" (das heisst sie kreischen um die Wette und du versucht noch verzweifelt sie zu verstehen!)
  • Myriam schaut dich aus mueden Augen an und fragt "Und?" (das heisst soviel wie; wie geht es dir heute, hast du irgendwelche beschwerden, soll ich dirn tee bringen ect. :P) Deine Reaktion beschraenkt sich auf ein leises Grummeln zusammen dem Wechseln deiner Liegepostion!
  • dann faengt die Neuseelaendische Mitbewohnerin R auch schon an Pink aufzulegen und lauthals mit zu singen- Myriam und du tauschen einen vielsagenden Blick aus
  • Mitbewohnerin R stuermt minuten spaeter euer Zimmer und kreischt mit ihrem wahnsinns Akzent: "Have you seen the big knife?" "aehh no" - Wrums Tuer zu- liebe R, dir auch einen wunderschoenen Guten Morgen!
  • die Verwandten der anscheinend schwerhoerigen Nachbars Oma versuchen verzweifelt diese durch lautes an die Tuer gehaemmere und flehende rufe zum aufmachen zu bewegen
  • dann faengt auch schon wieder eine der vielen Prozessionen mit Trompeten und ordentlichem Gepauke an
... und du denkst dir "Ach es hat ja doch keinen Zweck" und stehst muede laechelnd auf und freust dich ueber eine endlich heisse Dusche (nach einer Woche morgendlichem Eisduschen!), isst eine grosse Portion Haferschleim mit Bananen und blickst ueber die Daecher von Cusco. Dann ziehst du dir deine orginal peruanische Wollmuetze mit llamas auf, legst dich wieder uner deinen gemuetlichen Schlafsack, hoffst auf ein Wunder und beginnst zu schreiben.

Da so, oder so aehnlich, mein Wochenende begann, habe ich beschlossen, dass es vielleicht das Beste ist, Cusco den Ruecken zu kehren und mich nach Arequipa auf zu machen. Dort ist es um einiges niedriger (man vergisst immer das man sich hier wirklich immer noch auf fast 3500m befindet), waermer und naeher am Meer und mein Koerper braucht dringend eine Erholung von den cusco typischen Abgasen und den wechselhaften Temperaturen. Das Strassenkinderprojekt werde ich dann wohl leider nicht fortfuehren koennen, was wirklich sehr schade ist, aber wenn ich hier in Cusco bleibe und staendig im Bett liege, bringt das denen und mir genauso wenig.So werde ich, aller vorraussicht nach am Mo alleine(12 stunden Busfahrt)nach Arequipa aufbrechen, mir dort eine moeglichst nette Bleibe suchen und die Stadt erkundschaften und mich eine Woche spaeter mit Myriam am Titicacasee vereinen. Bis dahin werde ich meinen selbsternannten Aufpepplungsplan fortsetzen und Myriam davon ueberzeugen das der Weg das Ziel ist... :P !

Gruesse, Kuesse und Vermissungen