Dienstag, 25. Juni 2013

Yolo!



a)

Von außen betrachtet wirken wir desinteressiert und gelangweilt. Laufen halb schlafend durch die Gegend und wundern uns kaum noch. Haben keinen Plan, aber strukturieren unser Leben in Tagen, Wochen, in Jahres- Abschnitten. Am Anfang die Tabula Rasa, am Ende der Tod. Irgendwo dazwischen läuft oder kriecht man lang. Auf einem Weg, auf dem man absichtlich, oder zufällig geht, an einem Ort oder Land, an dem man sicaus Versehen, oder mit purer Absicht aufhält. Als Reaktion auf die Umstände. 

Wir fürchten uns. Vor Entscheidungen und Absichten. Haben Angst davor, dass unser Masterplan nicht aufgeht, oder aber schlimmer, erst gar gedacht wurde. Dass im Kopf ein Knäul an Gedanken steckt, die sich weder sortieren, noch strukturieren lassen. Die einfach nur ein Knäul sind. Wir haben Angst, dass wir nie darauf kommen was wir wollen und immer weiter schwimmen; planlos, irritiert und immer auf der Suche. Denn unsere Eltern wollen ja, dass wir glücklich werden und irgendwie scheint diese absurde Vorstellung an irgendeinem Punkt Vorraussetzung zu sein. Ein Leben sollte glücklich sein. Selbst Hühnchen wünschen wir inzwischen, dass sie ein glückliches Leben hatten, bevor wir sie essen können.

Fragt man uns heute nach unseren Vorstellungen, sieht man meist nur ein kleines Achselzucken. Lust- und Ratlosigkeit. In unseren Augen blitzt es selten und wenn doch, finden wir es irgendwie irritierend. Zu viele Möglichkeiten können blockieren. Zu viele Neuanfänge isolieren. Vorstellungen werden grundsätzlich nicht zu Ende gedacht, Träume nur im Schlaf geträumt. Wäre das nicht der Fall, würde man sich ausliefern. Dem realen Leben, mit all seinen Facetten. Wir sagen zwar andauernd „you only live once“, aber eigentlich trauen wir es uns gar nicht zu. Haben Angst vor der Angst. Denn die, davor enttäuscht und verletzt zu werden, ist einfach zu groß.


b)


Prinzipiell können wir uns erst einmal alles vorstellen, sind voller Potential und Tatendrang. Eigensinnig, aber unwiderstehlich. Immer einen Schritt voraus. In unseren Augen blitzt es vor Spannungen, vor Ideen und Lebenslust. Wir halten Dinge aus, die sonst alle umhauen. Halten die Welt für einen experimentellen Ort, für einen, wo alles möglich ist. Können, wenn wir nur wollen, wollen, weil wir es können. Hoch und weit, groß und schwer gewichtet. Sind geeignet für Situationen die schnelle Entscheidungen zulassen, entscheiden immer aus dem Bauch heraus. Heute hier, morgen da. Trotzdem sind wir völlig bei uns Selbst. Angekommen und stabil eingebettet in einer Welt, die nicht heil ist, aber auch nicht zerbrochen. Die sich mit uns dehnt und uns aufhängt, immer dann wenn es nötig ist. Wir haben Menschen um uns, die uns halten, wenn wir nicht mehr weiter wissen und Eis mitbringen wenn wir dabei sind alles schwarz zu malen. Die sich für uns einsetzen und schützend vor uns stellen wenn wir dabei sind falsche Entscheidungen zu treffen. Sie retten uns mit einer Selbstverständlichkeit, dass wir das Gefühl haben, sie seien ein Teil Familie. Mit ihnen schmeckt Gin weniger bitter, mit ihnen steigt unsere Vorstellungskraft. An eine Welt, die an sich glaubt, so wie wir an uns. Wir wissen, unsere Erwartungen sind hoch, aber wir wissen auch, sie werden etwas bewegen, zumindest in unseren Köpfen.  



Dichotome Gedanken, je nach Laune (und Wetterlage)

Donnerstag, 20. Juni 2013

FLASH


Wenn man auf Gewitter wartet, das nicht kommt. Luft, die man schneien kann. Wenn Spannungen und Hitze kaum zu ertragen sind. Regen, den man schon riechen kann, Körper die beginnen zu zerfließen, schmierig und klebrig sindWenn weder 'Killerqueen' in Endlosschleife, nocHimbeereis hilft. Wenn man draußen sitzt, aber drinnen sein sollte. Wenn man immer müde ist, aber lieber wach als schlafend. Wenn es anfängt, an einem zu zerren. Man sicverzehrt, obwohl man weiß, es ist reine Zeit Verschwendung. Wenn auf die Konsequenzen des Unwetter scheißt. Auf Regen, der nicht mehr aufhört, auf Blitze die sich entladen. Wenn man darauf wartet, dass es endlich kracht. Wenn man auf etwas wartet, was nicht kommt. 

Trotz fünfzigprozentiger Wahrscheinlichkeit.




- während dem Warten; zwei good old classics - Smells like Teen Spirit und Wake me up when September ends - laut - laut - laut!