Sonntag, 17. März 2013

Monster!



Du hältst deine Hand so lange ins Feuer bis du einen inbrünstigen Schrei von dir gibst. Nur um zu sehen wie weit du gehen kannst. Und du gehst weit. Du hältst es aus, weil du weißt, es wird weitergehen, so lange bis einer von uns nicht mehr kann, solange bis einer von uns schlapp macht. Da du denkst, dass ich das sein werde, schaust du immer wieder zu mir herüber, nur um zu sehen ob ich schon aufgegeben habe. Was nicht der Fall ist. Meine Hände zieren Brandblasen, meine Füße sind wund gelaufen. Meine Haut rissig, meine Lippen spröde und blutunterlaufen. Wer auch immer dieses Spiel angefangen hat, es ist nicht mehr zu stoppen. Angefangen hat es mit Kleinigkeiten, jetzt spielt es sich eher auf Existenzebene ab; die es zu bekämpfen gilt. Wir halten uns nicht mehr an bestimmte Regeln, wir sind nur noch wild und unberechenbar. Liegen ständig auf der Lauer, jederzeit zum Angriff bereit. Dabei kämpfen wir niemals gezielt miteinander, sondern immer über Mittelmänner, Menschen die es für unsere Zwecke zu benutzen gilt. Unsere schönste Waffe ist die Verletzung, die sich in Form einen verbitterten Blickes, in Form eines schockierten Momentes äußert. Wir haben alles ausgespielt, haben Wunden in Salz ertränkt und noch ein bisschen entzünden lassen. Wir gehen weiter, unsere Blicke eiskalt. Was einmal Feuer war, ist getriebener Hass, gepaart mit der allgegenwärtigen Angst, dass der Spaß irgendwann ein Ende haben könnte. Das jemand aufgibt und damit der letzte Trumpf ausgespielt ist. Das wäre das Schlimmste, dagegen sind alle anderen Wunden nur ein paar oberflächliche Kratzer. Du hältst deine Hand ins Feuer und schreist nicht mehr. Du hältst es aus, weil du weißt, dass es immer weitergeht. Was nicht der Fall sein wird. Am Ende werden wir beide daran verrecken, zementiert sein in Hass und Angst. Wir werden keine Verletzung mehr spüren, wir werden keine Existenzebene mehr bekämpfen können. Wir werden still da liegen und an an den inneren Verletzungen des einstigen Feuers sterben. 


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harte Kost, bei Regen und Schnee, Mitte März. So lange man weiter auf den Frühling wartet -hier das passende erste Hilfe Paket