Dienstag, 11. September 2012

esperamos!


Tag 13:
Ein perfekter Tag fängt an mit Flohmarkt in Santa Cruz und endet mit einem grandiosen Sternenhimmel. Mit einem Meer aus Lichtern, die von halben Insel bis nach Gran Canaria reichen. Ein langer Tag der endlos müde in der Tram anfing und endlos müde im Auto endete, aber jeglichen Gähner wert war. Sonntägliche Inselerkundung; Serpentinen ohne dass einem schlecht wird, grün statt dürr, Felsen statt importierten Palmen. Soviel blau wie nur geht. Dazwischen schwimmen, sonnen, schnorcheln, ein bisschen Fisch und Papas arrugadas. Die Wellen brechen und gehen in kleine spitze Schreie über. Salz und Sand, genauso und nicht anders.

















Tag 14:
Tag 14 fühlt sich an wie fünf Wochen. Fünf Wochen fühlen sich an wie ein Tag. Morgen fängt eigentlich die Uni an, ich habe allerdings weder einen Stundenplan, noch bin ich irgendwo für irgendwas eingeschrieben. Ein temporärer, kanarischer Staatsbürger bin ich auch noch nicht, aber immerhin auf dem Weg dahin. Der Weg ist wie immer steinig und kurios und basiert auf reiner Willkür. Von Ämtern, von der Beamten-Laune. Wenn alle schlecht gelaunt sind, haben Kopierläden auch mal keine Tinte in den Kopierern, Banken wollen kein Geld mehr annehmen, oder akzeptieren aus schlechtgelaunter Willkür weder Kopie, noch Original, noch Unterschrift, noch die eigene Identität. Passiert einem so ein schlecht gelaunter Behördengang-Kopierladen-Such-Tag bleibt nicht viel mehr als sich kopfschüttelnd in die nächste Bar zu setzen. Esperamos: wir warten, wir hoffen.