Mittwoch, 2. April 2014

talking about… KÄSE!


Während ich schreibe, arbeite ich mich gleichzeitig an meiner Käsigkeit (gerne auch betont als Keesigkeit) ab. Ich verwandele mich von Käse zur oliv-braun gebrannten Studentin, die in letzter Zeit eher durch ihre Vollzeitbeschäftigung bei Umzügen auffiel (bzw. umfiel), als sonst irgendwas mit ihrem eignen Leben anfing. So liegt sie eben hier draußen - faul und dampfend - und arbeitet sich, im Blick immer auch die große, bedeutungsschwangere Zukunft (und Achtung wortwitzige, sich wiederholende Übergänge), an ihrer Käsigkeit ab.

Unter Käse versteht man ein Lebensmittel oder eine Speise, welche man aus einem Milchprodukt gewonnen hat. Oder so etwas wie Quark, insbesondere in Form von Käsekuchen oder Torte. Oder so etwas wie Quark im übertragenem Sinne. Außer lächerlichen Hirngespinsten und großem Kopfkino, haben Käse und ich auf den ersten Blick nicht besonders viel gemeinsam. Spekulieren könnte man noch über ein so genanntes Dreikäsehoch, ich sage aber: diese Bezeichnung ist bei meinem Alter, den ganzen Falten und Runzeln, nicht mehr zulässig. Hinzu kommt vielleicht die Farbe: noch ziemlich käsig eben und die Füße. Die sind... naja egal!

Unterscheiden lässt sich (unter anderem) zwischen Bergkäse, Schweizer Käse, Hartkäse, Weichkäse, Frischkäse, Fetakäse, Schmelzkäse oder dem alt bekannten Analogkäse (der natürlich besonders schmackhaft ist!). Käse gilt (zumindest bei mir und in meinen sozialen Kreisen), anderes als Wurst, als Grundnahrungsmittel, Aufheiterungsmaßnahme und Zwischendurch-Snack. Aber auch als Delikatesse und Indiz der sozialen Schicht. Man könnte so weit gehen und sagen Käse sei Prestigeobjekt! Getreu dem Motto: der mit dem Besten Käse hat am wenigsten finanzielle Sorgen oder hat zumindest außerordentlich sinnvolle Prioritäten gesetzt. Denn guter Käse ist teuer und nie hat man (zumindest ich) den Lebensmittelpreisanstieg so gut wie beim Käse mitverfolgen können. Ein Pack Gouda ist von 1,49€ auf stolze 2,10€ gewandert – der selbe schlichte Käse versteht sich. Das heißt auch, harte Monate kommen auch mit der 1,70€ teueren Schnittkäse-Mische einher oder wenn es verdammt hart kommt, mit ner Packung Frischkäse für 0,60€! Bröselig und völlig uncremig! Da Lob ich mir doch die gute alte Zeit, in der ich samstagmittags einen Zehnmarkschein von Papa in die Hand bekam und erstmal einen Abstecher in die Käseglocke machte. Junger Pecorino war damals mein ganzer Stolz. Heute freue ich mich schon über jedes halbwegs gut aussehendes Käse am Stück!  

Mit dem Käse ist es wie mit der Fleischwurst! Schreibt man darüber, will man nicht nur nicht mehr käsig sein, sondern auch noch nichts sehnlicher als ein Stück jungen Pecorino, der zusammen mit einer Scheibe frischem Weißbrot und einem fruchtigen, aber trockenem Weißwein vom Himmel fällt! Sich dann auf der Picknickdecke ausbreitet und niemals leer wird! An dieser Stelle mag man mir vorwerfen überheblich und versnobt zu sei, es mit den Ausrufezeichen zu übertreiben und das, was bei Fleischwurst irgendwie noch hipp war, völlig überzubewerten, aber das ist mir am Ende wie immer völlig Wurst wie Käse. Denn mit Sprichwörtern kann ich noch weniger als sowieso schon und so was wie „alle Spatzen sind schon weg“ macht sich nun mal einfach viel besser als „der Käse ist schon gegessen“. Hat aber scheinbar die total gleiche Bedeutung - naja zumindest entfernt. 


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auf der Picknickdecke hört man (mit brummendem Bauch und schon wiederkaputten Kopfhörern): Das!