Donnerstag, 20. August 2009

one evening


Neue Aussicht, aber alte Ansichten. So vieles Neues und dennoch sehr viel Vertrautes. So siehts aus. Während ich mit dem glühenden Macbook (auf dem sich schwarze Flecken, von ausgequetschten Viechern & lauter Fettflecken befinden) in meinem einem geliehenen Bett liege, in auf die leuchtenden Baukrähne schaue (während mir immer noch viel zu warm ist), Rauch (von den grillenden Nachbarn) rieche und mich mit den fremden, aber umso tolleren Kopfhörern beschallen lassen. Hiermit!

Stundenlang starre ich nun schon, gebannt und völlig fixiert. Ich spüre nicht das die Lehne des Stuhls inzwischen tiefe Spuren in meiner Haut hinterlassen hat und ich merke auch nicht das ich in die falsche Richtung gucke. Seit Stunden schon in die falsche Richtung starre und mich an meinem Apfel immer wieder verschlucke an dem ich mühsam kaue und aber kaum einen Bissen herunter schlucke. Wenn dann gibt es danach ein Husten Konzert vom Feinsten und kleine Apfelbrocken fallen. Fallen in die falsche Richtung. Ich warte hingegen, warte und hoffe auf große Taten die sich vor mir abspielen, nun ignoriere dabei völlige jegliche Gesetzte von Stadtplanung, von Bauamt und Koordinaten aller Art. Auch die Häuser irritieren mich nicht, der Wind der falsch weht, nichts davon kann mich davon abhalten, weiter in die falsche Richtung zu schauen und dabei alles um mich herum zu vergessen. Den abgestandenen Kaffee auf dem Fensterbrett, die schmutzige Wäsche auf dem Teppich, die Wasserflecken über dem Herd. Nicht das Lachen der Nachbarn, die inzwischen denken ich wäre eine waschechte Statue, nein, nicht die Libelle auf meinem Zeh, nicht der Baulärm der immer wieder alles durchschüttelt, nicht die Kerzen die flackern, nicht die bellenden Hunde, die miauenden Katzen, die wiehernden Pferde, ach halt, ich wohne mitten in der Stadt. Der Lärm, die Abgase, die Menschen, die trampeln und mit ihren spitzen Schuhe den Asphalt zerkleinern möchten oder zu mindest Aufsehen erregen wollen, lachen, witzeln, schreien und unsichtbar werden. Ich missachte all dies und lade in der falschen Richtung. Ich denke ich liebe sie, diese Richtung, ich denke ich brauche sie und ich denke ich werde sie immer ansehen wollen. Dabei ist sie hässlich, dabei sehe ich bloß Baukräne und einen verqualmten Himmel, hinter dem man so was wie blau mutmaßen kann. Dabei sieht man nur Hausspitzen hinter den Kränen, die mir die Richtung weisen wollen. Ich starre und auf meiner Haut stellen sich die Haare feinsäuberlich in Reih und Glied auf. Meine Augen brennen und die Dunkelheit die anrollt und sich mit bunten kleinen Lichtern vereint betäubt mich langsam. Als ich endlich irritiert bin und alles noch einmal überdenken will, ist es bereits zu spät und ich sehe, wenn ich mich umdrehe nur eine karge, weiße Hauswand.