Montag, 21. Mai 2012

ein paar krümel auf den heißen stein



Die Welt ist zum Scheitern verurteilt, das Schlechte siegt immer am Ende und wir beide haben dabei auch nicht mehr viel zu Lachen. Sitzen auf dem Fußboden und zählen Krümel. Es sind in der Tat viele und für jeden einzelnen Krümel fällt uns spontan eine Schlechtigkeit ein. Wir können nichts Gutes daran finden dass wir hier beide versumpfen und nicht mal mehr genug Wein haben um wenigstens unser eigenes Elend weg zu spülen. Auch Kippen sind alle, niemand hat Koks dabei, wir beschließen, dass wir eventuell selbst welches herstellen könnten, dummerweise wissen wir nur nicht wie. Das Leben will uns eben Böses, nicht mal Koks sei uns irgendwie gegönnt. Halten uns in den Händen und was wir halten ist nicht viel mehr als ein großer Krümel. Wir halten es aus, aber nur schwer. Schwer ist alles was auf unseren Schultern lastet, schwer sind auch die Fragen auf die wir keinen Antworten finden. Wir finden nichts, aber wir kommen ja auch nicht einmal zum Suchen. Ich gieße den Rotwein in meine Kehle und weiß dass ich morgen mit schönster Migräne erwachen werde, aber manchmal ist das Voraussehbare nicht aufzuhalten. Manchmal sind Dinge nicht veränder-, nicht haltbar genug, also wird hingenommen. Wir geben und geben aber zurück bekommen wir Nichts. Sieht man mal von diesen lächerlichen Krümeln ab, die wir eventuell versuchen später auf dem Flohmarkt zu verkaufen. Nichts wird bleiben außer ein paar Scheinen Lächerlichkeit, nichts außer ein Haufen dramatischer Krümel. So wie wir, Nichtig und Unnütz. So wie alles was wir auf die Beine stellten und das ist, in Anbetracht der Tatsachen nicht viel mehr als krümelig. Uns ist schlecht und wir kotzen der Reihe nach einmal über den Teppich. Die Sache mit den verkauften Krümeln hätte sich somit erledigt und auch ansonsten scheint alles gelaufen zu sein. Die Welt betrügt nicht nur jeden der mit macht, sondern bittet darum, sich gegenseitig auszubeuten. Solange, bis eben keine Beute mehr da ist. Dann geht es nur noch um das nackte Überleben und jeder der ein bisschen Grips im Hirn hat weiß, lange wird das nicht gut gehen. So wie alles was nicht Niet und Nagelfest ist, so wie wir. Wir werden als erstes drauf gehen. Nach einiger Zeit wird sich niemand mehr erinnern, nach einigen Tagen wird man uns vergessen haben. Vielleicht wird man den Kopf schütteln und wartet auf ein bisschen Unnütz, ein bisschen Nichtigkeit. Am Ende wird man aber merken, so oder so, dass Schlechte wird siegen, das Böse ist immer und überall. Dann eine Flasche Rotwein kippen und dabei Krümel zählen. Danach fließt nur noch Selbstmitleid. Erst in Rinnsälen, irgendwann in reißenden Flüssen. Schlussendlich wird man nicht an der Schlechtigkeit der Welt, sondern daran verrecken (und das wäre dann doch verdammt bitter).

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krümelige wochen waren's... aber was solls. it comes and goes. und wenn gar nichts hilft, hilft es nur, das Elend beim Namen zu nennen (oder Greys Anatomy). 
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