Samstag, 28. Juli 2012

no regrets!



Wir tanzen Formationen aus sterbenden Schwänen, Freestyle und ganz viel Mühe. Sehen nur noch Sterne und blicken auf eine schwammige Welt. Wir saugen sie auf. Wir schenken uns ein. Es fließt rot, es fließt weiß, es fließt alles was flüssig ist. Alles mitnehmen, haben wir gesagt, alles mitnehmen. Wir lachen, aber nein, das ist unser Ernst. Eigentlich haben wir genau das vor. Eigentlich ist das der einzige Plan den wir haben. All die Punkte unserer To-do-Liste wären damit zusammengefasst, alle Sorgen umsonst. Könnte, hätte, wäre – diese Worte gestrichen. Wir scheißen auf wenn, wir tanzen lieber Formationen. Wir kotzen lieber statt aufzuhören. Wir ertragen, dass Köpfe zerfallen wie Glas, dass Nervenstränge reißen, dass Beine nicken, wir sammeln lieber Schrammen und blaue Flecken, als jetzt eine Pause zu machen. Selbst wenn wir schlafen, nehmen wir alles mit. Räumen alles ab, was geht. Wir wachen schweißgebadet auf und weinen eine Runde, nur damit wir auch das mal abgehakt haben. Wir leiden, wir machen Dinge kaputt. Dann treten wir in die Scherben. Mal sehen was passiert, mal sehen was noch so geht. Vieles scheint unerreichbar, aber einiges machbar. Das oberste Gebot ist durchstehen und überleben im Kampf um ein paar Sterne. Wir greifen danach als wäre es ein Wettbewerb. Wir greifen der Reihe nach ins Leere. Das Leben ist gefährlich, die Gefahr aufzulaufen enorm und doch tanzen wir Formationen aus sterbenden Schwänen und doch geben wir uns wirklich Mühe. Wir nehmen alles mit und lassen nichts aus, füllen uns, füllen die Welt. Ein See aus Möglichkeiten, wir baden darin und fühlen uns wie Könige. Wie die Größten, wie die Kleinsten unter all den Riesen. Wir schwimmen, aber wir halten uns tapfer an der Oberfläche, denn alles was wir wollen, ist nichts bereuen. 

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