Wir tanzen Formationen aus sterbenden Schwänen, Freestyle und ganz
viel Mühe. Sehen nur noch Sterne und blicken auf eine schwammige Welt. Wir
saugen sie auf. Wir schenken uns ein. Es fließt rot, es fließt weiß, es fließt
alles was flüssig ist. Alles mitnehmen, haben wir gesagt, alles mitnehmen. Wir
lachen, aber nein, das ist unser Ernst. Eigentlich haben wir genau das vor.
Eigentlich ist das der einzige Plan den wir haben. All die Punkte unserer
To-do-Liste wären damit zusammengefasst, alle Sorgen umsonst. Könnte,
hätte, wäre – diese Worte gestrichen. Wir scheißen auf wenn, wir tanzen lieber
Formationen. Wir kotzen lieber statt aufzuhören. Wir ertragen, dass Köpfe
zerfallen wie Glas, dass Nervenstränge reißen, dass Beine nicken, wir sammeln
lieber Schrammen und blaue Flecken, als jetzt eine Pause zu machen. Selbst wenn wir
schlafen, nehmen wir alles mit. Räumen alles ab, was geht. Wir wachen
schweißgebadet auf und weinen eine Runde, nur damit wir auch das mal abgehakt
haben. Wir leiden, wir machen Dinge kaputt. Dann treten wir in die Scherben.
Mal sehen was passiert, mal sehen was noch so geht. Vieles scheint
unerreichbar, aber einiges machbar. Das oberste Gebot ist durchstehen und
überleben im Kampf um ein paar Sterne. Wir greifen danach als wäre es ein
Wettbewerb. Wir greifen der Reihe nach ins Leere. Das Leben ist gefährlich, die
Gefahr aufzulaufen enorm und doch tanzen wir Formationen aus sterbenden
Schwänen und doch geben wir uns wirklich Mühe. Wir nehmen alles mit und lassen
nichts aus, füllen uns, füllen die Welt. Ein See aus Möglichkeiten, wir baden
darin und fühlen uns wie Könige. Wie die Größten, wie die Kleinsten unter all
den Riesen. Wir schwimmen, aber wir halten uns tapfer an der Oberfläche, denn
alles was wir wollen, ist nichts bereuen.
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