Montag, 3. Februar 2014

Immer dieses Leid



Immer diese Floskeln. Immer diese Sprichwörter. Wenn nicht heute, dann nicht morgen. Möglichkeiten, Wege, postmodernes Leid, überall wo man nur hinschaut. Immer dieses Hüpfen, dieses Laufen, dieses von dort ins hier und über den Milchteich zurück in die Sphäre der Verdammnis. Wenn man sich nur verlieren könnte, wenn man nur kein postmoderner Scherzkeks wäre, der sich gerade wissenschaftlich damit auseinander gesetzt hätte, dann würde man auch nicht so oft über dich stolpern. Jetzt ist es zwar noch nicht zu spät, aber trotzdem liegst du angeregt da und verzweifelst nahezu unsichtbar. Keine Hand wird aus deinem Grab wachsen, kein Huhn wird gerupft sein. Ratlose Wolken spenden dir Schatten, du aber badet in der Mitleidscrisis. Du denkst, man würde dir schon nicht den Atem nehmen und auch nicht von lebendigem Begraben sprechen. Aber einiges scheint es geben zu können, was vielleicht schlimmer sein sollte. Nix genaues hat man gesagt und nur euphorisch die Augenbrauen gezupft. Man kann es sich nicht vorstellen, wie es sich anfühlt, also man kann nur ablehnen. Geatmet wird, wenn auch kratzig, einfach weiter. Vielleicht verreckt man dabei an Luftverpestung und Schadstoffbekämpfungsmitteln, aber nicht daran. Hätte, wäre, wird man nicht erfahren. Der Hase, der Igel – wen interessiert das. Trotzdem fühlt es sich an wie einen Liter kalten Kaffee mit Muskatnussgeschmack zu schlürfen, dabei rückwärts zu gehen und vorwärts zu zählen. Wie einer der verwirrten Sprichwörter, völlig unkorrekt und unabgeschlossen. Draußen stürmt es und nichts hindert einen daran wegzufliegen. Die Luft riecht dabei nach einem Hauch von Allem und es könnte so einfach sein. Arme von sich strecken und los geht die wilde Fahrt. Blau – Ungewiss – Machbar. Aber das was man kennt, ist einem lieb. Man isst lieber vom selben Teller. Da ist es so schön kalt. Gewöhnliche Machtverhältnisse, gemachte Wäsche und ein altes Nest. Man stellt sich nicht, sondern verrennt sich. Über steinige Wege, mit ganz viel Butterbrot im Gepäck. Und Steinen in den Schuhen und Klößen im Hals. Gebrochenen Zehnen und Herzen an der falschen Stelle. Stress steht in den Sternen, aber auch auf deiner Stirn. Dein Magen versucht sich noch zu wehren, aber man kennt das ja. Es ist solange Nichts, bis man darüber stolpert. Rückwärts fällt. Einen Purzelbaum schlägt und gegen einen Baum knallt. Der Tag des Erwachens, die Woche die du zwar wolltest, aber jetzt lieber verbannen willst, der Monat, das Jahr, dass süße Nichts, das auf dich wartet. Mit offenen Armen verjagt. Du aufwachst und die Kotze nach kaltem Kaffee und Muskatnuss stinkt, aber du trotzdem nicht weg fliegen kannst. 


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Glory Bachi-Days are over. Verwirr- und Lochness written all over my face. Now what?