Sonntag, 5. Februar 2012

Lost in sleep!

Wir schreiben unser Leben neu. Selbst mit einer fehlenden T-Taste bekommen wir das irgendwie wieder hin. Wir befinden unserer Mitte des Lebens, in der Blüte unserer Zeit. Wir sind jung und werden niemals schöner sein. Wir werden niemals besser zusammen aussehen als jetzt. Unsere Hände etwas klebrig und kalt, unsere Augen mit leichten Ringen verziert. Unsere Haut weich und dennoch ein wenig borstig, unser Bauch voll mit Verzehrtem. Auch wir verzehren uns. Wir gieren nach mehr. Nach einem Leben, das wir neu schreiben. Frisches Papier haben wir gekauft, den Bleistift gespitzt und zum ausmalen bunte Farben bereit. In unseren Augen funkelt es, denn nichts ist schöner als ein Meer aus Möglichkeiten. Auf unsern Wunschlisten stehen kühne Fantasien und Abenteuern, in unseren Köpfen brodeln die Gedanken. Verschwendet ist nichts außer der fehlenden Umsetzung. Nichts fehlt so sehr wie etwas zum anfassen. Hirngespinste reihen sich ein in mit Träumen die niemals geträumt wurden und Reales was niemals passierte. Unser Kopf dampft und wir bekommen Magengeschwüre, scheinbar haben wir den Sinn für das Wirkliche verloren. Wir tanzen zwischen Verlangen und Verlassen, springen zwischen Launen und Leichtigkeit. Wir schreiben unser Leben neu, aber vermutlich spielt es sich gerade woanders ab, mit Akteuren die eigene Vorstellungen haben und mitreden wollen. Wir wollen nicht reden, wir bekommen das auch so hin. Wir schauen in unsere müden Augen und finden darin Pläne die niemals aufgehen können und dennoch funktionieren. Die fehlende T-Taste ist zwar irritierend, aber hält uns nicht auf. Auch nicht, dass alles etwas verschwommen ist, dass es proportional unpassend und genaugenommen entrückt scheint. Dass unser Leben austauschbar ist und sich jeder Zeit in etwas anderes verwandeln kann, dass Zeit keine Rolle zu spielen scheint. Dass Momente wiederholt werden können. Dass man immer wieder eine Chance bekommt. Hände kleben, Augen jucken, der Schlafsand lässt sich kaum rauskriegen. Nichts hält uns auf, nichts lässt uns zweifeln, auch nicht dass wir jeder Zeit wieder aufwachen könnten. Wir schreiben das Leben neu. Jede Sekunde davon.


Das passiert wenn man 'Science of sleep' und 'Lost in Translation' in kürzester Zeit in sich einsaugt und sowieso voll von Irritationen ist. Statt Konzentration ein Meer aus bedeutungslosen Wörtern und wortgewandten Bedeutungen, kalter Kaffee und erfrorene Körperteile wo man nur Hinschaut... aber wer kann bei dieser (total übertriebenen) Eiseskälte schon noch klar denken?

Ich jedenfalls nicht. (passender Soundtrack!)