Donnerstag, 2. Januar 2014

living in a aquarium/ or elsewhere.




* Die Luft hier oben ist dünn. Die Auswahl an Themen gering. Auf dem Weg liegt nicht viel rum, außer ein paar zertretenden Scherben und ein paar verirrten Pennern.  Man hatte mir gesagt, dass es nicht einfach werden würde. Zwischen all den Chaoten und mit all dem Gepäck im Rucksack. Aber ich vergaß das es einem die Luft neben könnte. Ich vergaß dass es einen das Rückrad brechen konnte. Sie gaben mir Kanister mit Sauerstoff, Pflaster und Schnaps, aber sie vergaßen mir das Programmheft mitzugeben. Sie vergaßen dass ich mich hier oben einsam fühlen und ins Grübeln kommen könnte. Sie vergaßen dass ich eine Person ohne Superkräfte war, die fällt wenn man sie schubst. Ich habe das auch vergessen. Es gibt hier Spielkameraden die nicht spielen wollen und Menschen die keine Kameraden sind. Es gibt Liebe in Tüten und Spaß im Päckchen. Das alles zu Genüge. Die Häuser sind passierlich, die Straßen wohnlich. Die Felder sehen aus wie kleine Schwimmbecken, die Menschen gleichen Playmobilfiguren. Sie winken ständig und schweigen meistens. Man spricht von Leben in Zuckerwatte auf allen sieben Wolken, ich aber halte es eher für ein großes Aquarium. Manchmal laufe ich gegen die Glaswände und stoße mir den Kopf, manchmal zwinkern mir ein paar Goldfischen zu. Alles macht hier Sinn, alles ist hier schön bunt, aber irgendwas fehlt trotzdem.